Ein Sponsor oder eine Sponsorin erzählen offen und ehrlich von ihren eigenen Lebenserfahrungen. Sie sprechen von ihrer persönlichen Beziehung zur Höheren Macht, von der Überwindung von Schwierigkeiten und davon, wie sie gelernt haben ihre Unzulänglichkeiten gelassen und humorvoll anzunehmen. Durch all diese Erfahrungen können sie Anderen Mut machen, ihren eigenen Genesungsweg mit dem Zwölf-Schritte-Programm zu gehen. In jedem von uns steckt die Kraft hierzu.
Durch ehrliche Gespräche miteinander auf der Basis gegenseitigen Respekts und Vertrauens kann der „Schützling“ zu Erkenntnissen und Möglichkeiten kommen, die auf dem persönlichen Weg voranbringen. Nicht irgendwelche Ratschläge oder eine persönliche Meinung, sondern die spürbaren Auswirkungen des Programms im Leben geben Kraft und Hoffnung.
Grundlage jeder Sponsorschaft ist die gegenseitige bedingungslose Annahme und das Vertrauen. Die gesponserte Person muss die Gewissheit haben, dass sie dem Sponsor bzw. der Sponsorin alles vorbehaltlos anvertrauen kann, ohne deshalb abgelehnt zu werden. Dies gilt in besonderem Maße für den Fünften Schritt aber auch für die Dinge, die im Meeting nicht oder noch nicht ausgesprochen werden können. Wenn die Sponsorschaft gebende Person zu dem Schluss kommt, dass die Schilderungen ihres „Schützlings“ noch nicht die ganze Wahrheit beinhalten, wird sie ihn nachsichtig und liebevoll darauf hinweisen. Sie wird ihm vermitteln, dass sie diese unvollkommene Darlegung durchaus akzeptiert, weil manche Dinge erst nach und nach in ihrem ganzen Ausmaß angenommen werden können.
Mit einem Sponsor oder einer Sponsorin kann ich mich auch über gelesene EA-Literatur und Überlegungen austauschen.
Der Sponsor bzw. die Sponsorin kann zwar Vorschläge machen, erwartet aber nicht, dass diese auch angenommen werden. Bei stofflicher Abhängigkeit mag es einige altbewährte „Tricks“ geben, die hilfreich sein können. Bei emotionalen Störungen heißen die Zauberworte: bedingungslose Annahme und der feste Glaube an die Möglichkeit von Genesung – wie auch immer sie für die betreffende Person aussehen mag.
Die Sponsorin oder der Sponsor beurteilt nicht den Grad der Genesung und trägt dafür auch nicht die Verantwortung. Heilung geschieht nur durch die Höhere Macht, die sich vielleicht des Sponsors oder der Sponsorin als Werkzeug bedient. Dies ist möglich, wenn diese Person im Programm lebt und die Schritte in ihrem Leben anwendet. Sie sollte die Vergebung durch den Fünften Schritt und die Befreiung von Schuldgefühlen an sich selbst erfahren haben.
Die Sponsorschaft sollte immer von dem Grundgedanken geprägt sein, dem „Schützling“ zu helfen und bei der Arbeit in den Zwölf Schritten beizustehen. Der Sponsor oder die Sponsorin teilt persönliche Erfahrungen, wird aber niemals Druck ausüben oder zu irgendetwas überreden, sondern wird ihn seinen eigenen Weg finden lassen. Auch hier gilt: Loslassen und Gott überlassen!
Die Sponsorin oder der Sponsor ist nicht nur eine Person, die die gesponserte Person durch das EA-Programm führt, sondern ist auch da, um zuzuhören und selbst zu lernen. Sich auf ein offenes Ohr verlassen zu können kann besonders wichtig sein, wenn man sich am Rande eines emotionalen Rückfalls fühlt.